Schmetterlinge im Winter

Fotografieren unter Tropenbedingungen

Wie geht denn das? Das wird sich jetzt so mancher fragen. Die Antwort ist ganz einfach:

In Linz, im Tropenhaus des Städtischen Gartens.

Als ich das im Internet las, stand mein Entschluss fest. Da musste es doch einiges zu fotografieren geben.

Am 22. Jänner war es dann soweit. Kamera und einige Objektive eingepackt, Einbeinstativ nicht vergessen und ab nach Linz.

 

Die erste Erkenntnis, nachdem ich das Tropenhaus betreten und meine Kamera ausgepackt hatte, war ernüchternd. 26 Grad Lufttemperatur und 80 % Luftfeuchtigkeit sind nicht eben die besten Voraussetzungen für eine Kamera, die einige Stunden im kalten Auto gelegen ist. Es dauerte mindestens eine halbe Stunde, bis sich die Kamera und die Objektive einigermaßen akklimatisert hatten. Unzählige Male wurden die beschlagenen Linsen der Objektive abgewischt, was natürlich nicht viel brachte.  Ein Grauschleier war immer noch zu sehen. und ganz ging dieser offensichtlich auch nicht weg, da die Fotos nie so richtig scharf wurden. Es dürfte sich doch noch einige Feuchtigkeit im Objektiv gehalten haben.

Schmetterling

Mit beschlagenen Linsen im Objektiv und Gegenlicht - eine fotografische Extremsituation.

  Ein Versuch, das Bild mit Bildbearbeitung doch noch zu retten.

Schmetterling

Im Vergleich mit dem Originalfoto doch nicht sooo schlecht.

Und dann schlich sich noch einer der üblichen Fehler ein. In der Hitze des Gefechts, um endlich einen der herumflatternden Gesellen vor die Linse zu bekommen, habe ich bei der Einstellung der ISO statt der gewollten 200 gleich einmal 2000 fix eingestellt.

Ich war schon auf eine gewaltige Rauschorgie gefasst, aber dann wurde es doch nicht so wild. Ein bisschen EBV und ein paar Fotos waren dann doch noch zu gebrauchen, auch wenn der Ausschuss gewaltig war. Aber unter derartig schwierigen Bedingungen ist das auch kein Wunder.

 

Auch waren die flatterhaften Schönheiten nicht gerade sehr kooperativ. Die meisten saßen in luftiger Höhe im Gegenlicht auf den Fliesvorhängen, mit denen das Tropenhaus innen vollständig behängt war.

 

Insgesamt war es eine Herausforderung, unter diesen Bedingungen zu fotografieren.

Und es bewahrheitet sich die alte Weisheit: Ohne ausreichende Vorbereitung wird es schwierig. Beim nächsten Mal weiß ich es sicher besser.

Kamera und Objektive in den Bereich der Fußheizung im Auto und unbedingt ein 3-Beinstativ wegen der notwendigen langen Belichtungszeiten (auch wenn es ein wenig umständlich ist). Und natürlich die richtigen Einstellungen an der Kamera!

Fazit

Ein Besuch im Tropenhaus in Linz lohnt sich auf jeden Fall.  Mitten im Winter Schmetterlinge in tropischer Umgebung und Klima beobachten und fotografieren zu können, hat schon was.

Und zum Schluss dann noch ein Rundgang durch die Sukkulenten-,  Orchideen- und Kamelienausstellung, welche auch noch das eine oder andere tolle Motiv bieten.

 

Gernot Wührleitner

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